Die schöne Maria

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Die Bagage
Monika Helfer
erschienen am 01.02.2020 im Hanser Literaturverlag
ISBN 978-3-446-26562-2

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Maria Moosbrugger lebt mit ihrem Mann Josef und den Kindern auf einem Bergbauernhof außerhalb des Dorfes. Der Boden gibt nicht viel her, die Familie ist bitterarm. Josef gelingt es allerdings immer wieder auf undurchsichtigen Wegen für Geld und Nahrung zu sorgen. Bis er 1914 eingezogen wird. Er bittet den Bürgermeister, sich um seine Familie zu kümmern.
Nun ist Maria eine sehr schöne Frau. Und unter sich kümmern verstehen die Männer im Dorfe durchaus etwas anderes als Josef. Es bedarf einer Menge Kniffe und Umwege für Maria sich der Avancen zu erwehren. Schwanger wird sie trotzdem, wohl vom eigenen Mann während eines Heimaturlaubs. Dem kommt aber Getuschel zu Ohren und so wird er dieses Kind zeitlebens ablehnen und ignorieren.
„Dieses Kind“, mit dem der Vater ein Leben lang nicht sprach, durch das er hindurch sah, ist Monika Helfers Mutter. Die Bagage, wie die Familie immer etwas abwertend genannt wurde, ist ihre Familie und Maria somit ihre Großmutter.
Einfühlsam und nicht ohne Humor berichtet sie von Erlebnissen, wie sie wohl einige Kriegsfrauen hätten erzählen können, von Übergriffigkeiten, Einsamkeit, aber auch von aufblitzender Liebe, von Mut und der Kraft, die Familie in Notzeiten durchzubringen.
Monika Helfer schreibt damit über das, was in der heutigen Literatur noch viel zu selten erscheint, eine weibliche Sicht der Geschichte, eine weibliche Sicht auf Krieg und Not. Wieviel Bücher gibt es über Schützengräben, über Kriegsneurosen und Männerabenteuer. Aber wer schreibt schon über die Frauen, die erst den Krieg erlitten haben und dann nach Jahren einen völlig veränderten Ehemann zurück bekommen, einen fremd gewordenen Mann, den sie aber tunlichst hegen und pflegen sollen? Wer schreibt schon darüber, dass weibliche Schönheit oft mehr Fluch als Geschenk ist, die Frauen zu Freiwild macht und ein unbeschwertes Leben verhindert?
Trotz der knappen Form ist hier jedes Wort wohl gewählt. Es braucht keinen 800-Seiten-Wälzer, wenn man so genau weiß, was man erzählen möchte, wie Monika Helfer. Sie hat diese Geschichte wohl schon recht lang mit sich herumgetragen und nun endlich die für sie richtige Form gefunden: die Vergangenheit aus der Gegenwart zu erzählen. Sie berichtet immer wieder, was aus den erwähnten Personen geworden ist, wie Ereignisse Menschen geprägt haben, welche Steine ins Rollen gekommen sind, ohne dass das in dem Moment zu erkennen gewesen wäre.
Ein beeindruckender Roman, ebenso klug wie warmherzig, und ein konsequenter Blick aus weiblicher Sicht. Großartig!

 

Ich danke dem Hanser Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

 

Weitere Besprechungen zu diesem Buch:

Bücheratlas https://buecheratlas.com/2020/02/09/monika-helfer-ueber-die-schoene-maria-moosbrugger-und-ihre-bagage/
Lesen in vollen Zügen https://leseninvollenzuegen.wordpress.com/2020/02/07/review-die-bagage/

Die Chronik der Familie Hirsch

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Die Gewitterschwimmerin
Franziska Hauser
erschienen am 09.Dezember 2019 im btb Verlag
ISBN 978-3-442-71915-0

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Franziska Hauser hat in diesem Buch Teile ihrer eigenen Familiengeschichte verarbeitet. Und das wohl ziemlich unverblümt. „Unverblümt“ ist überhaupt das Wort, das für mich diesen Roman charakterisiert. Es hat sicherlich eine gehörige Portion Mut verlangt, dieses Buch so zu veröffentlichen, es erzählt deutsche Geschichte aus ostdeutscher Warte, es deckt familieninternen Missbrauch auf, es stand sicherlich zu Recht auf der Longlist für den deutschen Buchpreis 2018 – und doch konnte es mich nicht wirklich überzeugen. Zu direkt, fast grob stellenweise, ist die Sprache, zu fern sind mir die Menschen in ihrem Handeln und Denken. Und der Kunstgriff, die zwei Erzählstränge, die Geschichte der Familie und die Geschichte der Protagonistin, über Kreuz laufen zu lassen (ersterer führt von der Vergangenheit in die Gegenwart, letzterer von der Gegenwart in die Vergangenheit), führt bei mir eher zu zeitlicher Verwirrung denn zu Bewunderung.
Tamara Hirsch ist alleinerziehende Mutter zweier Mädchen, Puppenspielerin und Tochter eines berühmten DDR-Schriftstellers. Sie kämpft jeden Tag darum, den Kopf über Wasser zu halten, die Kälte der Mutter, Missbrauch durch den Vater und diverse Bekannte/Verwandte und der Suizid der Schwester haben unheilbare Wunden hinterlassen. Wunden, die es ihr nicht erlauben, die Mutter zu sein, die sie gerne wäre.
Friedrich Hirsch ist ein aus dem Badischen stammender Jude, dem es gelingt, während des Naziregimes nach England zu fliehen. Sein ältester Sohn Alfred wird Résistance-Kämpfer, glühender Kommunist und später Verfasser linientreuer DDR-Literatur.
Dies sind die zwei gegeneinander laufenden Stränge. Natürlich gibt es noch weit mehr Personal, die treue Haushälterin etwa oder die erste Liebe Alfreds, ebenfalls eine jüdische Résistance-Kämpferin.
Kapitel für Kapitel enthüllt sich die Familienchronik, stehen große Momente der Geschichte neben Nacktbaden am Teich der familieneigenen Datscha.
Was sich mir allerdings nicht erschließt, ist der Grund für dieses Buch. Sollte ein familieninterner Skandal öffentlich gemacht werden? Ist es ein Beitrag zur #metoo-Debatte? Eine Familienchronik? Mir fehlt die Entwicklung der Charaktere, mir fehlen die Hintergründe für ihr Handeln. Vielleicht, nein, sehr wahrscheinlich, fehlte der Autorin der Abstand zum Thema. Vieles gerät sehr schablonenhaft, die meisten Handlungserklärungen sind eher dürftig. Warum wird aus dem eigentlich lebensfrohen Alfred ein Kinderschänder? Hat die DDR-eigene Nacktkultur das begünstigt? Was treibt die gefühlskalte Mutter wirklich an? Ist es tatsächlich möglich, dass die Haushälterin und engste Vertraute der Kinder nichts mitbekommen hat? Kann man das alles nur mit Kriegsschäden erklären? Womit erklärt man es sonst? Was macht diese Familie mit Ausnahme des Gründers Friedrich Hirsch so hoffnungslos kaputt? Und was treibt eine Autorin an, ihre Familie so kommentarlos bloßzustellen? Was will sie aufzeigen, in Gang bringen, verändern? Oder ist der Roman eher als Befreiungsschlag zu verstehen, ein Sichtbar Machen all der unterschwelligen Familienströmungen?
Für mich bleiben zum einen zu viele Fragen offen und zum anderen hat der Roman mich nicht berührt, obwohl genug Stoff da wäre, der einen auf die Knie zwingen könnte vor mitgefühltem Schmerz.
Dieser Roman erlaubt keinen Mittelweg, denke ich. Entweder man findet ihn rundherum großartig oder er lässt einen mehr oder minder komplett kalt.

Ich danke dem btb Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

 

Weitere Besprechungen:

Die Art der Ida Gratias https://dieartderidagratias.com/2019/01/31/15668/

Hamutal

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Die Fremde
Stefan Hertmans
Aus dem Niederländischen von Ira Wilhelm
erschienen am 11.Dezember 2019 im Diogenes Verlag
ISBN 978-3-257-24506-6

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Stefan Hertmans Roman „Krieg und Terpentin“ war eine der großen Entdeckungen des Jahres 2018 für mich. Selten hat mich ein Buch so in Bann gezogen, wie dieses über das Leben von Hertmans‘ Großvater.
Daher war es sehr naheliegend, auch Hertmans‘ neues Buch zu lesen, das so ganz anders ist und irgendwie doch ähnlich. Auch hier begibt sich Hertmans auf Spurensuche, folgt den Wegen seiner Protagonistin bis nach Kairo, versucht einen Lebensweg zu entschlüsseln. Doch diesmal liegt dieses Leben weit zurück, um 1100 im tiefsten Mittelalter, zur Zeit der Kreuzzüge. Hertmans stößt auf Texte über eine junge Normannin adliger Herkunft, die zum Judentum konvertiert. Und recherchiert, bis er dieses Leben in Grundzügen vor sich sieht.
Vigdis verliebt sich bei Spaziergängen mit ihrer Gouvernante in ihrer Geburtsstadt Rouen in den jungen jüdischen Scholaren David, Sohn des Oberrabiners von Narbonne. Man versucht, diese Liebe zu unterbinden und schickt Vigdis in ein Kloster, aus dem ihr mit Hilfe Davids die Flucht gelingt.
Wenn man bedenkt, in welcher Zeit wir uns befinden, sind diese wenigen Sätze ungeheuerlich. Eine junge Adlige, gebildet und gut ausgebildet, um eine Ehe nach Wunsch des Vaters einzugehen, eine Ware also, die teuerstmöglich verkauft werden soll, um Verbindungen und Reichtum zu bringen, flieht mit einem jüdischen Mann, den sie gar nicht kennen sollte geschweige denn lieben, aus dem Elternhaus. Nicht mit irgendeinem Mann, was schon schlimm genug wäre, nein, sondern mit einem jüdischen, einem Christusmörder. Wir erinnern uns, es wird nicht mehr lange dauern, bis Papst Urban II zu den Kreuzzügen aufrufen wird, um Jerusalem von allem unchristlichen zu befreien.
Die beiden Liebenden ziehen auf geheimen Wegen nach Narbonne, zu Davids Familie. Dort konvertiert die inzwischen schwangere Vigdis und wird sich nun Hamutal nennen.
Welche Eigenständigkeit und Kraft es zu damaliger Zeit von einer jungen Frau verlangt, diesen Weg zu gehen, ist heute kaum noch vorstellbar. Und so wird Hamutal auch kein friedliches Leben verbringen. Beständig auf der Flucht vor den Häschern des Vaters und als Jüdin für viele Freiwild, wird sie nur wenige halbwegs glückliche und ruhige Jahre haben. Sie wird für ihre Kinder bis nach Kairo reisen, wo ihre Lebensgeschichte in der dortigen Synagoge per Zufall erhalten bleibt und lange, lange Zeit später in Hertmans Hände gelangt.
Diese Lebensgeschichte ist genauso faszinierend wie grausam, zeigt sie doch die Kraft der Liebe gegen religiösen Extremismus. Wie friedlich hätte Hamutals Leben verlaufen können, gäbe es keine Religionen mit dem Anspruch auf alleiniges Recht.
Hertmans gelingt es, Hamutal eine Stimme zu geben, einen Platz in der Erinnerung. Es gelingt ihm, ihr besonderes Schicksal behutsam hervorzuheben, vom Staub zu befreien.
Und obwohl Hamutals Leben im dunklen Mittelalter gelebt wurde, weit weg von unserer heutigen Zeit, wie viele Frauen sind wohl heute genauso wie sie auf der Flucht? Um ihre Liebe zu leben, um Kinder in Sicherheit zu bringen, um ein lebenswertes Leben führen zu können? Die Parallelen sind erschreckend. Der religiöse Extremismus ist noch genauso stark wie auch der Judenhass, in weiten Teilen der Welt dürfen Frauen immer noch nicht frei über ihr Leben verfügen und Kreuzzüge heißen inzwischen nur anders. Wie weit also sind wir trotz aller Technisierung wirklich entfernt vom „düsteren“ Mittelalter?

Ich danke dem Diogenes Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

Joseph von Hammer-Purgstall

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Der Hammer
Dirk Stermann
erschienen am 17.09.2019 im Rowohlt Verlag
ISBN 978-3-498-04701-6

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Was für ein Roman! Ich mag die Formulierung „prall gefühlt mit…“ ja nicht so sehr, aber selten passte sie so gut wie hier: prall gefüllt nun also mit Farben, Gerüchen, Träumen und Illusionen, mit Politik, Sprache, Geschichte, mit Joseph Hammer, mit Bildern aus dem Orient und aus den schmutzigsten Gossen Wiens.
1787. Der dreizehnjährige Joseph wird von seinem Vater aus der österreichischen Provinz nach Wien gebracht, um Zögling an der Orientalischen Akademie zu werden. Dort soll er Sprachen lernen. Höchstes Ziel ist es, nach Abschluß der Ausbildung nach Konstantinopel beordert zu werden. Joseph ist genauso talentiert wie ehrgeizig und so sollte seinen Träumen wenig im Weg stehen…
Dirk Stermann ist mit „Der Hammer“ eine großartige Romanbiographie gelungen, an der der echte Joseph von Hammer-Purgstall wohl seine Freude gehabt hätte. Komplett aus der Sicht seines Protagonisten geschrieben, sehen wir von Hammer ein ums andere Mal an der Natur der Menschen scheitern und dabei quasi im Vorbeigehen Großes vollbringen. Der Hammer ist brilliant, aber eben auch unbequem, wenig diplomatisch und von niederer Herkunft, Adelstitel und -sitz kommen erst spät im Leben. Und so ziehen die guten Posten an ihm vorbei, leidet er lautstark unter der Unfähigkeit seiner Vorgesetzten, verkriecht sich zunehmend hinter seinen Büchern und Übersetzungen.
Stermann erweckt die Wiener Gesellschaft zu neuem Leben, lässt die Puppen tanzen, sogar Napoleon höchstselbst hat einen Auftritt, von Metternich darf Gift verspritzen und der König Bälle suchen wie ein gut abgerichteter Apportierhund.
Romane mit geschichtlichem Hintergrund sind kein einfaches Feld. Viel zu häufig werden dabei Menschen mit heutigem Benehmen und Denken in ein historisches Setting gepresst. Heraus kommen austauschbare und blutleere Erzählungen mit ein bisschen aufgemalter Kulisse. Ganz anders ist da dieser Roman: Sprache, Verhalten, Umgebung, alles passt zusammen. Der Erzähler sieht, was Hammer sieht, riecht, was Hammer riecht, wittert mit ihm Ämtermissbrauch und Vetternwirtschaft und läßt den Leser am egozentrischen Weltbild seines Protagonisten teilhaben. Und trotzdem verschmilzt er nicht kritiklos, man spürt schon recht schnell, wo der Hammer schief hängt. Ein wirklich lesenswerter Roman über ein großes Talent und einen Grantler erster Güte, bei dem man sich die Zeit nehmen sollte, ihn Seite für Seite zu genießen.

Ich danke dem Rowohlt Verlag herzlich für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

Briefe an den Sohn

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Über die Kunst, ein Gentleman zu sein
Earl of Chesterfield
Aus dem Englischen von Gisbert Haefs
erschienen am 30. September 2019 im Manesse Verlag
ISBN 978-3-7175-2484-7

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Das Besondere am Manesse Verlag ist die Liebe zu den weniger bekannten Klassikern. So erscheint dort eben nicht nur der x-te Jane Austen-Band, sondern zum Beispiel das japanische Kopfkissenbuch der Hofdame Sei Shonagon oder auch ausgewählte Briefe des Earl of Chesterfield an seinen Sohn.
Mit seinen Briefen gedachte der Earl seinen Sohn zu einem Gentleman und Staatsmann nach eigenem Vorbilde zu erziehen. Von 1739 bis 1768 schrieb er fast vierhundert dieser Briefe, an den Fünfjährigen ebenso wie an den über Dreißigjährigen. Es geht um Fragen der Moral, des Benehmens, der Bildung, der Religion, der Politik, schlicht um das gesamte Wissen, das einen Mann von Stand zu dieser Zeit auszeichnete.
Der Earl scheiterte grandios. Der Sohn, auf den er nicht gelinden Druck ausübte, war unehelich, während die offizielle Ehe kinderlos blieb. Alle Mühen der Erziehung, die Hauslehrer, die Reisen, die ausgewählten Kontakte blieben nutzlos, der Sohn wurde weder zum Gentleman, noch entwickelte er nennenswerte Manieren. Zu guter Letzt starb er jung noch vor dem Vater und hinterließ als Überraschung eine Ehefrau und Kinder in Frankreich.

„Mein Ziel ist es, Dich für das Leben tauglich zu sehen; solltest Du dies nicht sein, habe ich nicht den Wunsch, dass Du überhaupt lebst. Meine Zuneigung zu Dir ist – und wird es immer nur sein- proportional zu Deinen Verdiensten; dies ist die einzige Zuneigung, die ein rationales Wesen für ein anderes empfinden sollte.“

Unter diesen Umständen zu einem charmanten Mann von Welt heranzuwachsen, dürfte ein schwieriges Unterfangen sein. Warum sollte man diesem gescheiterten Erziehungsprojekt also weiterhin Aufmerksamkeit schenken?
Weil es darin eben hauptsächlich um die Ausbildung eines angenehmen (gentle) Wesens geht. Und das ist in der heutigen Zeit genauso von Vorteil wie damals. Es geht darum, seine Arbeit konzentriert zu erledigen, darum, in Gesellschaft eher zuzuhören als sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, es geht um Höflichkeit, um Anstand, um Strebsamkeit und Disziplin. Man kann die Briefe nicht eins zu eins auf unsere heutigen Lebensumstände übertragen, man kann aber sehr wohl Anregungen aus ihnen ziehen, sogar im Umgang mit den sozialen Medien:

„Aber dies will ich Dir raten: niemals ganze Gruppen gleich welcher Art anzugreifen, denn abgesehen davon, dass sämtliche allgemeinen Regeln ihre Ausnahmen haben, machst Du Dir ohne Not eine große Menge Feinde, indem Du ein Corps insgesamt attackierst.“

Natürlich sind die Briefe im Geiste ihrer Zeit zu lesen, so macht es z.B. wenig Sinn, dem Earl Frauenfeindlichkeit vorzuwerfen, er spiegelt lediglich die Ansichten seiner Zeit. Aber seine Anregungen kann man geschlechterunspezifisch umsetzen: selbständig denken, nicht ungeprüft andererleuts Meinung übernehmen, Menschen nicht unnötig verbal verletzen und über unbedeutende Eigentümlichkeiten hinwegsehen, aber wenn nötig auch für die eigene Meinung einstehen. Ein solches Benehmen würde auch heutige Konversationen häufig vereinfachen. Und es spricht nun wahrlich nichts dagegen, sich als von angenehmem Wesen zu erweisen, oder?

Ich danke dem Manesse Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

AstroLibrium widmet dem Buch ein ganzes Projekt: https://astrolibrium.wordpress.com/projekte/das-gentleman-projekt/

Lee Miller

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Die Zeit des Lichts
Whitney Scharer
Aus dem Englischen von Nicolai von Schweder-Schreiner
erschienen am 26.Oktober 2019 im Klett-Cotta Verlag
ISBN 978-3-608-96340-3

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Nun ist es mir schon wieder passiert. Und inzwischen gibt es keine Entschuldigung mehr dafür, daß ich immer wieder darauf hereinfalle. Scheinbar kann ich die Hoffnung nicht aufgeben, es wäre einmal nur anders.
Wovon ich rede? Von Romanen mit biographischem Anteil, die vorgeben, das Leben irgendeiner Künstlerin ins rechte Licht rücken zu wollen und dann doch nur ihre Beziehung zu irgendeinem berühmten Mann ausloten.
Es gibt unzählige Frauen, die es wert sind, daß über sie geschrieben wird. Vergessene Malerinnen, Schriftstellerinnen, Forscherinnen, deren Werk oft genug von ihren Ehemännern belächelt oder im Gegenteil als eigene Arbeit ausgegeben wurde. Frauen, die ihren eigenen Weg unbeirrt gegangen sind und damit nicht ins Weltbild ihrer Zeit passten. Frauen, die Männerberufe ergriffen haben, trotz aller Widerstände.
So eine Frau ist Lee Miller.
Lee Miller wird 1907 in Poughkeepsie, New York, als Tochter eines photographiebegeisterten Vaters geboren. In ihren Jugendjahren dient sie ihm als Modell, Mißbrauch nicht ausgeschlossen. Mit sieben Jahren jedenfalls wird sie gegen Gonorrhoe behandelt.
Als junge Frau arbeitet sie zunächst als Photomodell, unter anderem für die Vogue. Doch der Wunsch, selbst Künstlerin zu sein, wird immer stärker, und so reist sie 1929 nach Paris, um die dortige Kunstszene zu erkunden.
Sie trifft auf den Photokünstler Man Ray, die beiden werden ein Paar. Durch ihn lernt sie das Photographenhandwerk und findet schnell einen eigenen Stil. Ihre Arbeiten sind so gut, daß Ray sie teilweise, laut Roman, als eigene Werke ausgibt. Es kommt zum Bruch.
Lee Miller eröffnet zunächst ein eigenes Photostudio in Paris. In den kommenden Kriegszeiten macht sie sich allerdings einen Namen als Photoreporterin. Sie berichtet über die ersten Napalmeinsätze, hält die Zustände in Konzentrationslagern fest. An diesen Erlebnissen zerbricht sie. Kriegsneurosen versucht sie mit Alkohol zu bekämpfen.
1947 heiratet sie den Künstler Roland Penrose und zieht mit ihm aufs Land. Kurze Zeit später wird ein Sohn geboren. Lee Miller arbeitet immer weniger, trinkt immer mehr. 1977 verstirbt sie an Krebs.
Das ist eine Kurzbiographie, in der ich einige Lebensabschnitte gestrichen habe, u.a. Reisen durch den Orient, weitere Lebensgefährten. Ein abenteuerliches Leben, mit vielen Höhen und Tiefen.
Und auf was genau konzentriert sich der Roman? Genau, auf die vergleichsweise kurze Affäre mit Man Ray. Als gäbe es über Lee Miller sonst nichts zu erzählen, als wäre das der wichtigste Part ihres Lebens gewesen.
Dabei fängt es so gut an: mit einer völlig zerrütteten Frau, aus der Form gegangen und vernachlässigt, aber mit großartigen Kochkünsten, die versucht, völlig betrunken ein Dinner auszurichten. Und die hingeworfenen Informationsschnipsel lassen unzählige Fragen entstehen: was ist geschehen, was treibt diese Frau an, was hat sie erlebt, wer ist sie eigentlich?
Dann der Schnitt, Paris 1929. Den Rest der 392 Seiten geht es hauptsächlich um Lee und Man Ray. Und, als wäre es der Autorin auch aufgefallen, finden sich jeweils unmotiviert kurze Abschnitte aus anderen Lebensteilen, hauptsächlich Kriegserlebnisse. Da, wo es spannend wird, nämlich ab dem Moment der Trennung, wo sich eine junge Künstlerin auf eigene Beine stellt, da bricht das Buch ab.
Und ausgerechnet Paula McLain, die ein ähnliches Buch über Martha Gellhorn und Hemingway geschrieben hat, darf die Lobeshymne auf der Rückseite abliefern. Andererseits ist das ja durchaus passend.
Der Roman ist übrigens gut geschrieben und durchaus spannend zu lesen und sicherlich ein Highlight in diesem Genre, das will ich gerne zugeben. Und vielleicht ist es ja auch schon ein Erfolg, wenn über diese Frauen überhaupt geschrieben wird, sei es auch in Form einer gehobenen Liebesschnulze. Aber gefallen muss mir das deshalb noch lange nicht.

Ich danke dem Klett-Cotta Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie im Buchhandel vor Ort

Tagebuch eines Buchhaendlers von Shaun Bythell

Tagebuch eines Buchhändlers
Shaun Bythell
Aus dem Englischen von Mechthild Barth
erschienen am 12. August 2019 im btb Verlag
ISBN 978-3-442-71865-8

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Dieses Buch ist ein Muss für Bücherfreunde. Nicht, weil es nun besonders spannend oder lustig oder wissensvermittelnd wäre. Nein, sondern weil es ein Augenmerk auf den täglichen Überlebenskampf der inhabergeführten Buchhandlungen und Antiquariate lenkt. In Zeiten von Amazon ist eine Buchhandlung vor Ort eben keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern ein Luxus, den es zu schützen gilt. Im Internet gibt es keine netten Beratungsgespräche, keine lebenden Menschen, die Empfehlungen aussprechen, keine Auswahl, die man durchwandern und erblättern könnte. In Buchhandlungen trifft man Gleichgesinnte, kann man stöbern und entdecken und vor allen Dingen anfassen. Es gibt tatsächlich Bücher, die mich im Netz niemals angesprochen hätten, aber deren Verarbeitung und Geruch (ja, doch) mich zu sofortigem Kauf animiert haben.
Shaun Bythell führt das größte Antiquariat Schottlands, „The Bookshop“ in Wigtown. In seinem Tagebuch erzählt er schlicht ein Jahr lang von seinen Tagesabläufen, von Kundenbegegnungen, Bücherankäufen, Literaturfestivals, Lesungen, eben von allem, was sein Leben als Buchhändler ausmacht. Dabei sind die Eintragungen naturgemäß unterschiedlich interessant. Es ist halt nicht jeder Tag mit großen Ereignissen oder skurrilen Kunden versehen, häufig passiert auch schlicht nichts. Was das Buch trotzdem in großen Teilen lesenswert macht, ist Bythells trockener Humor, mit dem er Kunden und auch seine bisweilen exzentrischen Mitarbeiter beschreibt.

„Um 9 Uhr den Laden aufgesperrt. Bis 14 Uhr hatte sich die Tür gerade dreimal geöffnet: das erste Mal durch Postbotin Kate, das zweite Mal durch meinen Vater, der eine Zeitung vorbeibrachte, und das dritte Mal durch den heulenden Wind etwa fünf Minuten nach meinem Vater, der offenbar die Tür nicht richtig geschlossen hatte.“

Ich denke, wer jemals im Einzelhandel oder anderen kundenorientierten Berufen unterwegs war, wird mit Bythells Tagebuch seinen Spass haben. Man könnte es auch als Anlass nehmen, sein Kundenverhalten zu hinterfragen oder dank des hübschen Covers ungelesen ins Regal dekorieren. Wichtig dabei ist nur, dass man es nicht im Internet bestellt, denn das würde nicht zu seiner Aussage passen. Also auf, auf, ab in die nächste Buchhandlung! Und vielleicht finden sich da ja dann auch noch andere Schätze…

Ich danke dem btb Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

Weitere Besprechungen :

Leselust Andreas Kück (mit entzückenden Bookshop-Video) https://andreaskueckleselust.com/2019/10/08/rezension-shaun-bythell-tagebuch-eines-buchhaendlers/
Buchweiser https://buchweiser.com/2019/08/27/tagebuch-eines-buchhaendlers-von-shaun-bythell/
Bücherwolf https://buecherwolfde.wordpress.com/2019/08/17/rezension-zu-tagebuch-eines-buchhaendlers-von-shaun-bythell/

William James Sidis

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Das Genie
Klaus Cäsar Zehrer
als Taschenbuch erschienen am 28. August 2019 im Diogenes Verlag
ISBN 978-3-257-24473-1

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Mit „Das Genie“ hat Zehrer einen wirklich großartigen Debütroman vorgelegt. Es handelt sich um die Romanbiographie von William James Sidis, erst Wunderkind und dann Exzentriker. Sidis wird 1898 in New York als Sohn russischer Einwanderer geboren. Er wächst als Versuchskaninchen für die Lernmethode seines Vaters Boris Sidis auf. Schon in frühester Kindheit beherrscht er mehrere Sprachen, kann lesen, schreiben und rechnen. Mit neun hat Sidis seine Schullaufbahn beendet, mit elf Jahren beginnt er ein Studium in Harvard.
Doch nach und nach machen sich die Schwachstellen der Sidis-Methode bemerkbar. Durch die Konzentration auf Wissensvermittlung und den Mangel an Liebe und Zuwendung entstehen immer stärkere gesellschaftliche Anpassungsstörungen. Und mit wem soll sich auch ein gefeiertes Wunderkind auf Augenhöhe unterhalten? Sidis lebt zwischen Erfolgsdruck und ungehemmter Bewunderung und schon bald in seiner ganz eigenen Welt mit wenig Berührungspunkten zur Außenwelt. Er kann schon mit zehn Jahren Vorträge zur Vierten Dimension halten, aber Freundschaften zu schließen, das vermag er nicht. Viele von Sidis Verhaltensweisen lassen ein Asperger-Syndrom vermuten, eine Variante des Autismus.
Klaus Cäsar Zehrer gelingt es ebenso einfühlsam wie spannend Sidis‘ Lebenslauf nachzuvollziehen. Die Romanform erlaubt es ihm, die bloßen biographischen Daten auszuschmücken, die Charaktere lebendig zu machen. Dabei scheint er sich allerdings nie allzu weit vom historisch Verbürgten zu entfernen. Sidis gilt zwar nach wie vor als das größte Genie seines Jahrhunderts, aber weil er daraus nie einen Nutzen zu ziehen verstand, ist er fast völlig in Vergessenheit geraten. Zehrers Roman gewährt ihm den verständnisvollen Blick, der wohl auch zu Lebzeiten nötig gewesen wäre.
Und so entdeckt man sich dabei, durch die 645 Seiten zu rasen, die Sprache hat einen ganz eigenen Sog und es gibt nur wenige Längen, und dabei in eine andere Zeit einzutauchen. Das ist für mich das Großartige an Literatur: die Möglichkeit, andere Zeiten und Welten zu erleben, Wissen zu sammeln, im Kopf zu reisen. Und mit Klaus Cäsar Zehrer als Reiseleiter war es mir ein besonderes Vergnügen!

Ich danke dem Diogenes Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

 

Weitere Besprechungen:

umgeBUCHt  https://umgebucht.wordpress.com/2018/07/20/das-genie-klaus-caesar-zehrer/

Heimaten

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Herkunft
Sasa Stanisic
erschienen am 18. März 2019 im Luchterhand Literaturverlag
ISBN 978-3-630-87473-9

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Deutschland ist im Aufbruch, so mein Eindruck. Wohin die Reise geht ist ungewiss. Auf der einen Seite demonstrieren unzählige Menschen für eine Wandlung im Umgang mit unserer Heimat Erde, auf der anderen Seite erhalten Parteien Zuwachs, die den Begriff „Heimat“ sehr eng fassen. „Deutschland den Deutschen“ ist wieder salonfähig.
Sasa Stanisics Buch trifft somit den Zeitgeist. Herkunft und Zukunft, das sind Themen, die derzeit viele beschäftigen.
Herkunft ist Zufall, der erste von vielen im Leben. Wo wir geboren werden, die Entscheidung liegt nicht bei uns. Stanisic ist in Jugoslawien geboren, einem Staat, den es so nicht mehr gibt. Als Kind hat er in Visegrad gelebt, seine Familie kommt aber ursprünglich väterlicherseits aus einem kleinen Bergdorf mit nur noch wenigen Einwohnern. Wie soll er nun also seine Herkunft benennen: Jugoslawien, Visegrad oder doch Oskorusa? Und was ist Heimat? Der Ort seiner Kindheit, der Herkunftsort seiner Familie, ein Land, das nicht mehr existiert oder Deutschland, wo er den Großteil seines Lebens verbracht hat?
Stanisic läßt den Leser an seinen Überlegungen teilhaben, schreibt sehr eindrücklich über ein Leben als Flüchtling in Deutschland, schreibt über sein Leben vor der Flucht und zeigt dabei, dass Begriffe wie „Heimat“ und „Herkunft“ der eigenen Interpretation überlassen und vor allem wandelbar sind. Heimat kann ein Stück Land sein, eine Person oder auch eine Erinnerung, ist mehr ein Gefühl, als ein konkreter Punkt auf der Landkarte.
Mit „Herkunft“ legt Stanisic sein persönlichstes Buch vor, ein Buch, das zu Recht auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2019 steht. Nicht umsonst zählt Stanisic zu Deutschlands derzeit besten Autoren. Sein Umgang mit Sprache, ebenso spielerisch wie präzise, seine ungewöhnliche Herangehensweise, seine Einfühlsamkeit in der Beschreibung seiner Umgebung, das alles macht „Herkunft“ zu einem besonders lesenswerten Buch. Intelligenz und Empathie gegen Stammtischparolen, Weltoffenheit gegen Abschottung und Experimentierfreude in Literatur und Alltag, das wäre ein guter Weg in die Zukunft…

Ich danke dem Luchterhand Literaturverlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

 

Weitere Besprechungen:

Zeichen & Zeiten https://zeichenundzeiten.com/2019/09/05/sasa-stanisic-herkunft/
literaturleuchtet https://literaturleuchtet.wordpress.com/2019/07/05/sasa-stanisic-herkunft-der-hoerverlag/
Bookster HRO https://booksterhro.wordpress.com/2019/04/02/sasa-stanisic-herkunft/
letteratura https://letteraturablog.wordpress.com/2019/07/08/was-ist-heimat-sasa-stanisic-herkunft/
Buchrevier https://buchrevier.com/2019/04/06/sasa-stanisic-herkunft/
Lesen in vollen Zügen https://leseninvollenzuegen.wordpress.com/2019/07/07/review-herkunft/

 

Eine Spurensuche

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Ein gewisser Monsieur Piekielny
François-Henri Désérable
Aus dem Französischen von Sabine Herting
erschienen am 20.Juli 2018 im C.H. Beck Verlag
ISBN 978-3-406-72762-7

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„Wenn du dann bedeutenden Männern begegnest, versprich mir, dass du ihnen sagen wirst: In der Großen Pohulanka Nr. 16 in Wilna lebte ein gewisser Herr Piekielny…“

Dieses Zitat stammt aus dem Roman „Frühes Versprechen“ des französischen Schriftstellers Romain Gary. Es handelt sich dabei um eine weitgehend fiktive Autobiographie des als Roman Kacew 1914 in Vilnius in Litauen geborenen Autors.
Désérable nun schreibt über eine fiktive Spurensuche nach ebendiesem Herrn Piekielny, ausgeführt von einem jungen Mann, der diesem Buch sein Abitur verdankt.
Wer ist nun also dieser mysteriöse Herr Piekielny? Offensichtlich ein Nachbar Garys, aber ein erfundener oder ein realer? Das ist die Ausgangsfrage, und sie führt uns direkt in das jüdische Leben in Vilnius um 1920 herum.
Désérable gelingt es ganz leise und unaufdringlich eine verlorene Welt für kurze Zeit wieder auferstehen zu lassen. Bis 1941 werden in Litauen 80 000 Juden ermordet, etwa 45 000 werden als Zwangsarbeiter in Ghettos verbracht. Die lange und reiche jüdische Kultur Litauens ist damit unwiederbringlich vernichtet.
Doch wie sah es vorher aus? Wie und wo könnte Herr Piekielny gelebt haben? Und wenn er den Holocaust überlebt hätte, wie sähe sein Leben jetzt wohl aus?
Anhand einer Person wird die Geschichte eines Volkes erzählt, eindringlich und kenntnisreich.
Dabei handelt es sich trotz allen Ernstes um ein durchaus leichtfüssiges, mitunter humorvolles Buch.
Auf der Suche nach Herrn Piekielny durchwandern wir auch die Stationen von Romain Garys Leben und Wirken. Ich persönlich mag es sehr, wenn Bücher Türen öffnen in mir noch unbekannte Lesewelten. Gary war mir zwar dem Namen nach nicht unbekannt, aber gelesen habe ich bisher keines seiner Werke.
„Ein gewisser Monsieur Piekielny“ ist laut Klappentext, „eine Hommage an Romain Gary und das Schreiben, an die litauischen Juden und nicht zuletzt an die Nebenfiguren, die Unscheinbaren und Kleinen der Weltliteratur.“ Und treffender hätte man es wahrhaftig nicht formulieren können.

Weitere Besprechungen:

Feiner reiner Buchstoff https://feinerbuchstoff.wordpress.com/2018/08/03/wider-das-vergessen/